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Erfahrung

Lesen Sie hier, was das Leben auf dem Land so an Erfahrungen mit sich bringt (für ein paar Zugezogene)

Apfelmost

Jetzt leben wir mitten in einer Weingegend und wir haben eine Streuobstwiese? Dumm, das schreit nach Apfelmost, auch wenn wir das Thema natürlich wieder anders angehen als unsere Nachbarn …
Also, wir haben uns eine Obstmühle gekauft (Handbetrieb natürlich, Marke „Baby“ von der Baywa, ca. 240 €), dann eine - natürlich - „Hand“presse 18 l (noch mal 180 €) und jede Menge Zeit investiert. Für das Geld hätten wir die nächsten Jahre den Saft auch im Laden kaufen können (so darf man nicht rechnen, sagt meine Mutter immer) …
Das Ergebnis: Ein wirklich gut schmeckender Apfelmost (den wir auch gerne unseren Gästen anbieten, es kommt nur inzwischen niemand mehr).

Hier das Rezept:
  • Äpfel und wenn möglich auch ein paar Birnen und - noch besser - Quitten in der Mühle zermahlen (kleinschneiden alleine hilft nicht, da hier sonst kein Saft austritt)
  • In der Mühle zusammen mit dem Presstuch auspressen (also Gehacktes in das Presstuch), durch ein Sieb in ein Gärfass geben (ich verwende hier 30l Fässer, dann braucht man nicht so lange eines vollzubekommen, Mann kann auch später zwei Fässer zu einem 60l Fass zusammenschütten (habe ich im Kopf ausgerechnet))
  • Den entstandenen Trester haben wir wie Sauerkraut unter Luftverschluss zusammen mit Salz „eingemacht“, sollte Pferdefutter für den Winter sein. Am Ende haben es noch nicht einmal die Hühner gefressen (jetzt weiss ich auch warum unser Nachbar Waldemar meinte, dass Äpfel noch nicht einmal als Schweinefutter taugen). In diesem Jahr (2011) werden wir es als Kompost für unsere Obstbäume verwenden
  • Wenn der Saft nicht durch ein Tuch gefiltert wurde (zumindest bei Birnen wirklich zu empfehlen), ist genug Hefe zur Gärung vorhanden, wer mag, kann auch noch Reinzuchthefe dazugeben (ging bei mir - bis auf den reinen Birnensaft - auch ohne)
  • Gärspund aufs Fass und reifen lassen (nach zwei Wochen hat man das erste Ergebnis zum Probieren, den „Sauser“, testet mal, was damit gemeint ist)
  • Man hat mir empfohlen, den Most nach ca. 6 Wochen in ein anderes Fass abzuziehen (mit einem Schlauch, damit der Bodensatz nicht mitkommt), ich habe es nicht gemacht, der Most ist trotzdem nicht zu bitter geworden (schmeckt mit Sprudel wie Cidre). Auch nach fast einem Jahr noch gut trinkbar.